Hoppeditz

Den Hoppeditz verkörperte von 1947 bis 1953 Jupp Schäfers, gefolgt von Karl Horn, Kurt Poschinger, Franz Ketzer, den einmal wegen Erkrankung Hans Unger vertrat, Horst Schlag, Hermann Schmitz und in den letzten Jahren Jürgen Hilger-Hüllgen. Bevorzugter Platz der Symbolfigur des Düsseldorfer Winterbrauchtums: das Jan-Wellem Denkmal. Hoch vom Sockel oder auch vom „Pähd" des Kurfürsten zieht der Hoppeditz in der Regel vor etlichen tausend Zuschauern alle möglichen und unmöglichen Düsseldorfer Ereignisse durch den Kakao. Das Stadtoberhaupt hat nicht immer einen leichten Stand, darauf vom historischen Balkon des Rathauses aus gleich witzig und humorvoll zu antworten.

Heulen und Wehklagen: Trauerzug bei der Hoppeditz-Beerdigung im Park des Stadtmuseums
Heulen und Wehklagen: Trauerzug bei der Hoppeditz-Beerdigung im Park des Stadtmuseums

Am Aschermittwoch ist dann auch für den Hoppeditz wieder alles vorbei. Bei seiner "Beerdigung" zog früher nach dem offiziellen Fischessen, mit dem die Fastenzeit begann, ein wunderlicher Fackelzug zum Carlsplatz. Die Narren hatten, zum Zeichen der Trauer, ihre Mäntel gewendet, trugen also das Futter nach außen. Eine mitgeführte Strohpuppe, die den Hoppeditz darstellte, wurde mit wehmütigen Abschiedsworten und hoffnungsvollem Blick auf die Wiederkehr am nächsten 11.11. auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Anschließend ertränkten die Karnevalsvereine ihren Kummer in den umliegenden Gastwirtschaften. Heute nimmt man vornehmlich in geschlossener Gesellschaft, bei einem piekfeinen Fischessen, Abschied von Hoppeditz und Karneval. Dabei wird ebenfalls eine Puppe unter herzzerreißendem Wehklagen den Flammen oder einem Sarg überantwortet. Besonders laut geweint und geklagt wird alljährlich im Garten des Stadtmuseums, wo vor allem die Mitglieder des Heimatvereins "Düsseldorfer Weiter", des Narrencollegiums, der "Alde Düsseldorfer" und der "Spiesratze" Berge von Taschentüchern verbrauchen.

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