Hoppeditz
Der alte Text zum Bild war bewußt in (Narren-)Spiegelschrift gehalten.
Bei der Enthüllung des Denkmals, so ist überliefert, „öffneten sich unter dem Helau des großen Narrenvolkes die Klappen des Oberbaues, und heraus flogen 200 weiße Tauben, die die Karnevalsgrüße Düsseldorfs auf Zettelchen am Halse in die Welt hinaustrugen. Abends zog zu Ehren des Beschützers der Narrheit ein prächtig kostümierter Fackelzug durch die Stadt zum bengalisch beleuchteten Denkmal, wo ein Feuerwerk abgebrannt wurde. Hoppeditz-Gardisten mit trichterförmigen Filzhüten, Kleidern in Narrenfarben, Hellebarden mit Eulen auf der Spitze und Stockfischen als Seitengewehr hielten die Ehrenwache. Vorübergehende, die lachten, Bemerkungen oder sonstige schwerwiegende "Respektwidrigkeiten" begingen, wurden arretiert und ins Schilderhaus gestellt. Sie konnten sich aber im Gnadenwege wieder loskaufen, und zwar die Männer durch Viertelkannen Bier und junge Mädchen durch einen Kuß".
Nach längerem Schlaf erwachte der Hoppeditz 1935/36 zu neuem Leben. Ursprünglich wurde sein Erwachen in geschlossener Gesellschaft im Saal gefeiert - die Karnevalisten stimmten sich an diesem Tag auf die Session ein. Stadt- und Apollo-Theater erlebten manchen Auftakt dieser Art. Nun aber ging dieses Ereignis auf Anregung des damaligen Prinzen Hermann II. (Kluthe) und des Präsidenten der Großen Karnevalsgesellschaft, Eduard Czwoydzinski, in und vor dem Hause an der Stephanienstraße über die Bühne, in dem beide wohnten. Franz Paschmann ließ damals den Hoppeditz wiederaufleben. Auf Vorschlag von Leo Statz, dem Präsidenten des Karnevalsausschusses der Stadt, wurde Hoppeditz Erwachen dann 1937 zum ersten Mal als Volksfest auf dem Burgplatz vor dem alten Schloßturm gefeiert. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges kehrt der Stadtnarr stets auf dem Marktplatz vom 11.11. bis Aschermittwoch ins Leben zurück.