Hoppeditz

Die Düsseldorfer Narrenfigur


Der Hoppeditz, mit dessen Erwachen am 11.11. auf dem Marktplatz vor dem Rathaus die offizielle Karnevalssession beginnt, ist eine typisch Düsseldorfer Narrenfigur, die später auch von anderen Karnevalsstädten übernommen wurde. Dieser Erzschelm, verwandt mit Till Eulenspiegel, und vielleicht Nachfahre des Hofnarren, auf jeden Fall aber des vorher schon in der rheinischen Fastnacht bekannten Fianswursha, genoß in Düsseldorf so hohes Ansehen, daß ihm 1841 auf dem Carlsplatz sogar ein Denkmal gesetzt wurde. Es stand dort allerdings nur bis 1860. Auf einem Sockel, zu dem einige Stufen hinaufführten, ragte zwischen vier bunten Säulen mit Narrenköpfen als Kapitellen auf einem Paß die lebensgroße Figur des vielbesungenen Narren empor, einen Weinpokal in der Hand. Die Säulen trugen einen kastenartigen, mit Glückswürfel, riesiger Schellenmütze, Flaschen und Windmühlen gekrönten Baldachin, dessen Seiten so berühmte Zeitgenossen wie Andreas Achenbach, Wilhelm Camphausen und Emanuel Leutze mit Szenen aus einem Hoppeditz-Lied bemalt hatten. Die Hymne („Seine Elternselig strebten / Nach der Narrheit Ruhm und lebten / In Düsseldorf, der guten Stadt...") stammte aus dem erstmals 1829 erschienen Liederbüchlein „Schellenklänge", in dem sich auch Karnevalslieder von Freiligrath, Hoffmann von Fallersleben, Müller von Königswinter und anderen großen Karnevalisten finden.

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