Veedelszöch
Ein Stück Volkskarneval
Ein kräftiger Hauch volksnahen Karnevals weht vor allem auch durch die Veedelszöch, die alle Jahre wieder in verschiedenen Düsseldorfer Stadtteilen begeistern. Zum Teil wird die Tradition, wie beispielsweise in Eller, mit mehr oder weniger langen Unterbrechungen schon seit Jahrzehnten gepflegt.
Insbesondere örtliche Karnevalsvereine machten und machen sich bei diesen sonntäglichen Umzügen, einer Art Rosenmontagszüge en miniature, bei denen die Fußgruppen den Ton angeben, zu Vorreitern. In Gerresheim bringt die dortige Bürgerwehr alljährlich einen stattlichen Veedelszoch auf die Beine, und auch die Paulsmühler
Jecken in Benrath sind zu Recht stolz auf ihr lustiges Unternehmen. Aber auch anderen Vereinen und selbst einer Pfarrgemeinde wie in Itter, liegen die Veedelszöch am Herzen. Für den „Zoch" in Mürsenbroich gibt es sogar einen richtigen FestausschuQ im Bürgerverein. Und in Eller hat sich der Kreis, der den Veedelszoch nach 20jähriger Pause 1981 wiederaufleben ließ, zu einer richtigen Interessengemeinschaft ausgewachsen. Da macht beim Umzug wirklich alles mit - von den Karnevalisten über die Schützen und den Sportverein bis hin zu Jugendzentrum und Stammtisch.
Auch das Niederkasseler Tonnenrennen ist in gewisser Weise ein Veedelszoch. Selbst die Altstadt als eigenes „Veedel" hat inzwischen die Reize eines solchen „Zochs" entdeckt.
Veedelszöch finden nicht zuletzt auch deshalb in der Bevölkerung viel Anklang, weil bei der Gelegenheit oh lokales Geschehen, das jedermann kennt, und örtliche Mißstände karikiert und aufgespießt werden. Von den oft prächtigen Kostümierungen, bei denen selbst Nachbarn - „wat die könne, könne mer schon lang" - wetteifern, ganz zu schweigen. Man möchte die Veedelszöch, die hier und da mit einem Biwak und anschließendem fröhlichen Treiben verbunden sind, im Düsseldorfer Karneval nicht missen.