Trümmerkarneval

Die Themen der „großen Politik" verschwinden jedoch mit den Jahren mehr und mehr aus den Düsseldorfer Liedern; Gemütlichkeit, Frohsinn und Liebe versprechen harmloses Karnevalsvergnügen, mehr nicht. Der alte Biß ist passe. „Ein kleines Mädel, so nebenbei" möchte Edi Winterhoff bereits 1948, mit „Et Zuckerstengelche" besingt Paul Guntermann 1949 weibliches Wohlverhalten und „Du sollst mich lieben für drei tolle Tage" fordert Hans Ludwig Lonsdorfer in derselben Session.

Die alte Kombination „Rhein - Wein - Mägdelein" bringt in den 50er Jahren die Säle in Stimmung, Heinz Sommers „Kleine Winzerin vom Rhein" (1951) hat sich bis heute im Schunkelrepertoire gehalten. Aus den kritischen Zeitkommentaren der Düsseldorfer Lieder nach 1945 wurde die Genießerkultur der satten Jahre.