Möhne

Das Wort "Möhne" kommt von "Muhme" und bezeichnete im westmitteldeutschen Sprachraum bis etwa 1880 eine weibliche Verwandte von Mutterseite. Vielfach verstand man aber auch unter einer Möhne eine ältere verheiratete Frau in dunkler Kleidung mit Kopfbedeckung. Erst später bezeichnete dieser Begriff die Frauen, die an Weiberfastnacht das Regiment in den Städten und Dörfern übernahmen.

Die Weiberfastnacht, im Rheinland Altweiber genannt, ist für die Möhnen der wichtigste Tag im Jahr. An diesem Tag werden regional sehr unterschiedliche Bräuche gepflegt. In vielen Orten ziehen die Möhnen bereits am frühen Morgen in Verkleidung feiernd und lärmend durch ihren Heimatort, ziehen durch Geschäfte und versperren mitunter Straßen, um von Autofahrern und Passanten Spenden zu erbitten. Nachmittags treffen sich die närrischen Weiber dann häufig in Bürgerhäusern, Sälen und Gaststätten zu Möhnensitzungen. Diese Sitzungen heißen dann "Möhnekaffee" oder "Möhneklatsch". Dort ist männlichen Personen, unter Ausnahme des Gaststättenpersonals, der Zutritt bis in die Abendstunden verboten und steht unter närrischen "Strafen" wie z.B. dem nach Hause bringen der Obermöhne oder einer Lokalrunde. Letztere gibt auch jene Möhne, die die einzige im Kuchen versteckte Kaffeebohne findet.