Hedin, Sven
Auch Sven Hedin erlebte Düsseldorfs Karneval
"Düsseldorf mach mobil" - das "Zoch"-Motto war 1936 nach fröhlich gemeint
Viele illustre Gäste aus dem In- und Ausland haben den Düsseldorfer Karneval und seinen Rosenmontagszug miterlebt - und waren begeistert. Zu den interessantesten gehörte der schwedische Asienforscher Sven Hedin. Karnevalspräsident Leo Statz, um Ideen nie verlegen, ließ ihn im Februar 1936 durch seinen Adjutanten Heinz von der Nüll von Koblenz, wo er sich gerade aufhielt, zum jecken Empfang im Rathaus und zur Besichtigung des "Zochs" herüberbitten.
Sven Hedin, ein alter Freund der Kunststadt Düsseldorf, wie er bekannte, hielt beim Empfang sogar eine närrische Ansprache. Er sei viel gereist und weit in der Welt herumgekommen, habe Julius Cesar am Rubikon getroffen, gerade als er den berühmten Würfel über diesen Fluß werfen wollte, und auch seinen alten Freund Dschingis-Khan immer gern gesehen, schmunzelte er und fügte noch andere "historische Ereignisse" hinzu. Aber so groß und bedeutungsvoll dies alles gewesen sei - hinter dem Düsseldorfer Karneval bliebe es weit zurück. Und Hedin freute sich über den Orden, den ihm Prinz Hermann II. verlieh, fast noch mehr, wie er lächelnd bekannte, als über die vielen anderen Auszeichnungen, die er von höchsten Würdenträgern erhalten habe. Er werde diesen Orden nun täglich tragen und auch nachts und mit Freuden an Düsseldorf und seinen Karneval zurückdenken.
Da gab es, wie die Zeitungen unisono notierten, einen Jubel ohnegleichen. Und der prominente Gast jubelte seinerseits fröhlich mit, als auf der Kö der Rosenmontagszug an ihm und den Ratsherren vorüberzog, die sich zur Feier des Tages in Perücke und prächtige Robe geworfen hatten.