Geschichte und Geschichten
Geschichte und Geschichten
Auch wenn Düsseldorf im Vergleich zu Nachbarstädten wie Köln (Stadtrechte seit 50 n. Chr.) oder Neuss (erste Erwähnung als Zivilsiedelung im 1. Jhd.) noch relativ jung an Jahren ist - das Dörfchen an der Düsselmündung wurde zum ersten mal im Jahre 1135 urkundlich festgehalten - braucht sich der Düsseldorfer Karneval nicht neben dem seiner rheinauf und rheinab gelegenen Partnerstädte zu verstecken.
"Wir spielen in der ersten Liga!" freut sich Engelbert Oxenfort, der Präsident des Comitees Düsseldorfer Carneval und feierte in der Karnevals-Session 1999/2000 mit allen jecken Düsseldorfern das 175jährige Bestehen des organisierten Düsseldorfer Karnevals.
Tatsächlich ist das Winterbrauchtum in Düsseldorf natürlich schon wesentlich älter: bereits im 15 Jh. feierte Herzog Adolf mit seinen Gästen im Düsseldorfer Schloss am Burgplatz - von dem heute leider nur noch ein Turm übrig geblieben ist - "Mummenschanz mit Tanz und Schmaus". Heinrich Heine - berühmter Sohn der Stadt - widmete dem karnevalistischen Treiben seinen "Schelm van Bergen": "Im Schloss zu Düsseldorf am Rhein wird Mummenschanz gehalten; da flimmern die Kerzen, da rauscht die Musik, da tanzen die bunten Gestalten ..."
Natürlich haben sich auch die einfachen Bewohner des kleinen Dörfchens an der Düssel fastnachtlich vergnügt, schon im späten 18. Jahrhundert lockte Düsseldorf in den Karnevalstagen viele Schaulustige an, der erste Rosenmontagszug liess allerdings noch auf sich warten: Erst am 14. Februar 1825 zog ein "Held Karneval" mit Gefolge durch die Straßen - "dä Zoch" war geboren. Freilich nicht mit dem der Neuzeit zu vergleichen, aber das Ereignis schlug sich sogar im Reim nieder: "Und mit Glanz und selt`nen Sitten, mächtig wie ein Potentat, zieht Sir Karneval beritten durch die Straßen unserer Stadt ..."