Düsseldorf zur Zeit der Gründung des CCs
Immerhin hatte Preußens König Düsseldorf 1824 zum Versammlungsort der neugegründeten Rheinischen Provinzialstände, des Provinziallandtages, bestimmt, der zwei Jahre später dann auch erstmals hier tagte: neben dem alten Rathaus in der ehemaligen Kanzlei, die fortan Ständehaus hieß. Zu Düsseldorfs großem Verdruß war Köln schon vorab zum Sitz der Provinzialregierung avanciert. Auch die Hoffnung, daß an der Düssel eine Rheinische Universität angesiedelt werden würde, hatte sich nicht erfüllt Verzichten mußte die lediglich zur Hauptstadt eines Regierungsbezirks "beförderte" Stadt außerdem auf die Verwaltung der Zölle und der Post und das Generalkommando.
Ein wenig vom alten Glanz fürstlicher Hofhaltung lebte erst wieder auf, als Prinz Friedrich von Preußen, ein Neffe des Königs, als Kommandeur der 20. Division nach Düsseldorf kam. Die Situation der Stadt, vor allem auch die wirtschaftliche, verbesserte sich, als die Garnison wuchs. Aus einer alten Statistik geht hervor, daß es 1825 genau 5732 Haushaltungen in der Stadt gab, von deren Häuptern nahezu 500 ein Rentnerdasein führten. Es herrschte hier nicht von ungefähr, wie Hugo Weidenhaupt einmal schrieb, „die Geruhsamkeit einer Pensionärsstadl". Auffallend stark vertreten daneben: die Beamten, so daß man rückblickend noch häufig auch von einer „Beamtenstadl" spricht.
Erwähnenswert ist ebenfalls, daß 1825 nur 13 Prozent der rund 25 000 Einwohner evangelisch waren, dieser geringe Anteil jedoch 40 Prozent der Stadträte stellte. In Düsseldorf, dessen Bild sich dann nach und nach durch Bauten und Grünanlagen vorteilhaft zu verändern begann, hatte aber weiterhin die Kunst ihren Platz. 1826 übernahm Wilhelm von Schadow als Direktor die Kunstakademie - hier läßt sich der Bogen zum Karneval schlagen, denn Schadow, der zügig die Zustände an der Akademie verbesserte und viele bedeutende Schüler von der Spree an den Rhein zog, hat sich wie andere renommierte Künstler aktiv an der Gestaltung des bunten Fastnachts treibens beteiligt. Im selben Jahr, also bald nach Gründung des Carnevals Comites, brachte auch Heinrich Heine seine Hymne auf seine Heimatstadt zu Papier: „Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zumute. Ich bin dort geboren, und es ist mir, als müßte ich gleich nach Hause gehen..." Das Festprogramm aus den Anfängen des CC sah so aus. Zunächst gab es eine Bekanntmachung.
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