Bis an den First ragt der Kopf
Geradezu euphorisch schilderte der Düsseldorfer Maler Ludwig Keller einen Rosenmontagszug ein paar Jahrzehnte nach den ersten „Zoch":
„Was zieht dort heran? Im ehernen Streitwagen stehend schwingt die männermordende Lanze Achill in den unentrinnbaren Händen, ein Bild des Kriegsgottes mit nervigen Armen und nackter brauner Brust, begleitet von seiner Myrmidonen. Immer mehr Krieger und Troerinnen, darunter Hekuba, die Trauernde, Kassandra und Andromache, die Witwe Hektors. Und dann, von vier Gäulen gezogen, rollt ein riesenhaftes Spielzeug einher, das hölzerne trojanische Pferd. Bis an de First der Häuser ragt der Kopf, am Leibe lehnt eine Leiter, auf welcher die listigen Griechen in das Türlein steigen an der Bauchseite des Ungeheuers, um dann lachend hinauszuschauen aus der Öffnung unter dem Schweife, indem sie gelbe und rote Äpfel in die jubelnde Menge werfen.
Dazu erschallt das von August Schlüter gereimte Siegeslied:
,Feierlich schall' unser Jubelquiek, liebe Trojaner, wir sind ja antik!'
So ziehen sie durch die Stadt."